Mate vs Matcha: Unterschiede, Wirkung & Zubereitung

Zwei Hände halten frisch geerntete grüne Teeblätter über einem traditionellen, geflochtenen Bambussieb.

Yerba Mate vs Matcha: Was ist der Unterschied?

Yerba Mate und Matcha sind zwei Pflanzenprodukte, die sich vor allem Herkunft, Verarbeitung und Wirkung unterscheiden. 

  • Yerba Mate stammt aus Südamerika. Die Pflanze wächst wild oder kultiviert in subtropischen Regionen Argentiniens, Paraguays und Brasiliens. Genutzt werden die getrockneten, groben Blätter und Stängel des Mate-Strauchs, aus denen ein kräftiger Aufguss entsteht.

  • Matcha dagegen ist ein japanisches Kulturgut. Er wird aus edlem Grüntee aus der 

    Camellia sinensis gewonnen, deren Blätter unter Schattennetzen langsam reifen. Diese intensive Beschattung erhöht den Gehalt an Chlorophyll und L‑Theanin. Nach der Ernte werden die Blätter gedämpft, getrocknet und anschließend zu einem leuchtend grünen, hauchfeinen Pulver vermahlen – das beim Trinken vollständig aufgenommen wird. 

Während du Mate als klassischen Teeaufguss genießt, trinkst du beim Matcha das ganze Blatt – samt aller Inhaltsstoffe.

Geschmack: Wie unterscheiden sich Mate und Matcha?

Mate bietet ein komplexes Aromenspektrum, das stark von Herkunft, Verarbeitung und Lagerung abhängt. In der traditionellen Form schmeckt er herb, holzig und leicht bitter. Wird der Mate über Holzfeuer getrocknet, kommt eine deutlich rauchige Note hinzu – ähnlich wie bei geräuchertem Paprika oder Whisky. Grüner Mate, der luftgetrocknet wurde, wirkt milder, frischer und erinnert an Heu oder Kräuter. Auch Temperatur, Ziehdauer und Mate-Sorte beeinflussen das Aroma: Je heißer das Wasser, desto intensiver und bitterer wird der Geschmack.

Matcha entfaltet ein ganz anderes Profil: Er wirkt samtig, mild und oft überraschend süß – obwohl er ungesüßt bleibt. Die charakteristische Umami-Note entsteht durch L‑Theanin und Glutaminsäure, die sich in den beschatteten Teeblättern anreichern. Hochwertiger Matcha bringt florale, cremige oder gar nussige Untertöne mit. Billigere Varianten können hingegen grasig, flach oder gar fischig wirken. Auch hier prägt die Zubereitung – insbesondere die Wassertemperatur und Intensität des Aufschäumens – den finalen Geschmack entscheidend mit. Hier erhältst du noch mehr Einblicke in das Geschmacksprofil von Matcha.

Herkunft: Woher kommen Matcha und Yerba Mate?

Yerba Mate: Verwurzelt in der südamerikanischen Seele

Yerba Mate ist tief verankert im Alltag und in der Identität vieler südamerikanischer Länder. Schon vor Jahrhunderten nutzten die Guaraní – ein indigenes Volk im heutigen Paraguay – die Blätter der Mate-Pflanze als rituelles Getränk, das Körper, Geist und Gemeinschaft stärken sollte. Die Jesuiten führten später erste Plantagenwirtschaft ein, weshalb man Mate in Teilen auch als „Jesuitentee“ kennt. Heute ist Mate aus Argentinien, Uruguay, Südbrasilien und Paraguay nicht wegzudenken – nicht nur als Getränk, sondern als soziales Symbol.

Ein Mate zu teilen ist Ausdruck von Nähe, Respekt und Offenheit. In Parks, auf Baustellen, in Wohnzimmern oder Uni-Campi: Eine einzige Kalebasse wandert von Hand zu Hand. Wer trinkt, spricht nicht – wer reicht, schweigt ebenfalls. Es geht um Verbindung, nicht um Worte. Die Bombilla trennt zwar die Blätter vom Getränk, nicht aber die Menschen voneinander. Auch Staatsoberhäupter und Fußballstars trinken öffentlich Mate – als Zeichen von Bodenständigkeit und Zugehörigkeit.

Matcha: Vom Zen-Kloster in die Welt

Matcha hat eine vollkommen andere kulturelle Entwicklung genommen – vom Ritual des Rückzugs zur weltweit gefeierten Delikatesse. Im Japan des 12. Jahrhunderts brachten buddhistische Mönche die chinesische Pulverteetradition mit, doch sie entwickelten sie weiter: Aus der pragmatischen Teepraxis wurde eine kunstvolle Zeremonie – „Chanoyu“, die japanische Teewegkultur. Matcha wurde nicht nur zur Nahrung, sondern zur spirituellen Erfahrung.

In dieser Tradition steht jede Bewegung, jede Stille, jedes Geräusch unter Bedeutung: Die Wahl der Schale, die Temperatur des Wassers, die Haltung beim Aufschäumen – alles folgt einem klaren, meditativen Ablauf. Tee trinken wird zum Spiegel innerer Haltung, zum Weg der Achtsamkeit. Die Teezeremonie dient nicht der Entspannung, sondern der Zentrierung. Heute wird Matcha sowohl im traditionellen Kontext als auch global als Superfood geschätzt – aber seine Wurzeln liegen im stillen Raum, nicht im Alltag.

Herstellung: Wie unterscheiden sich Mate und Matcha?

Matcha entsteht in einem hochpräzisen, handwerklich anspruchsvollen Prozess. Die Teesträucher wachsen mehrere Wochen vor der Ernte unter speziellen Schattennetzen. Dadurch bilden sie mehr Chlorophyll, Theanin und weniger Bitterstoffe. Nach der Ernte werden die Blätter sofort gedämpft – das stoppt die Oxidation und erhält die grüne Farbe. Dann entfernt man Blattadern und Stiele: Übrig bleibt „Tencha“ – der Rohstoff für Matcha. Dieser wird langsam auf Granitsteinmühlen zu einem extrem feinen, samtigen Pulver vermahlen. Das Mahlen einer einzigen Portion kann bis zu einer Stunde dauern. Je feiner, leuchtender und gleichmäßiger das Pulver, desto höher die Qualität.

Yerba Mate folgt einem ganz anderen Rhythmus: Die Blätter und Stängel des Mate-Strauchs werden direkt nach der Ernte einer sogenannten „Sapecado“ unterzogen – einer sehr kurzen Hitzeeinwirkung zur Enzymdeaktivierung. Danach erfolgt die Trocknung: traditionell über Holzfeuer (Barbacuá), was dem Mate sein typisches Rauchprofil verleiht, oder moderner per Heißluft. Anschließend lagert der Roh-Mate für Wochen oder Monate, bevor er grob zerkleinert und verpackt wird. Ein Teil der Aromatiefe entsteht genau in dieser Reifezeit.

Zubereitung: Zeremonie vs Ritual

Matcha wird traditionell mit Hingabe zubereitet – ganz gleich ob im Alltag oder in der Teezeremonie. Etwa ein Gramm Pulver kommt in eine weite Schale. Mit 60–80 °C heißem Wasser aufgegossen, wird es mit einem Bambusbesen (Chasen) in schnellen Bewegungen schaumig geschlagen. Dabei entscheidet die Intensität des Aufschäumens über Geschmack und Mundgefühl. Dünner Tee („Usucha“) ist leicht und fein, dicker Matcha („Koicha“) wird nur mit hochwertigstem Pulver zubereitet – und wirkt fast sirupartig. Wichtig: Matcha wird nicht ziehen gelassen. Er wird getrunken, wie er angerührt wurde – vollständig.

Mate folgt einer eigenen, sozialen Logik. Die Kalebasse – oft aus Kürbis oder Holz – wird zu etwa drei Vierteln mit Yerba gefüllt. Dann wird das Gefäß leicht geneigt, um eine „Kammer“ zu schaffen. In diese gießt man zunächst nur wenig kaltes oder lauwarmes Wasser – das schont die Inhaltsstoffe. Danach folgt das heiße Wasser (zwischen 70 und 85 °C). Getrunken wird durch eine Bombilla, ein Metallröhrchen mit Sieb. Wichtig: Man schlürft, leert das Gefäß, füllt erneut Wasser nach – und reicht weiter. Die Zubereitung ist ritualisiert, aber weniger formell als beim Matcha – dafür zutiefst gemeinschaftlich.

Wieviel Koffein enthalten Matcha und Yerba Mate?

Yerba Mate enthält durchschnittlich 70 bis 90 mg Koffein pro Tasse (ca. 240 ml) – ähnlich wie schwarzer Tee oder eine kleine Tasse Kaffee. Der genaue Wert hängt von der Sorte, der Füllmenge und der Ziehzeit ab. 

  • Zudem enthält Mate Theobromin, das sanft anregt, aber weniger auf das zentrale Nervensystem wirkt als Koffein. 

  • Auch geringe Mengen Theophyllin, ein bronchienerweiternder Stoff, sind enthalten.

Die Wirkung: klar, aktivierend, aber meist ohne Nervosität oder Zittern – viele Nutzer empfinden sie als mental fokussiert und körperlich energiegeladen. Der Effekt setzt schneller ein als bei Matcha, hält aber nicht so lange an.

Matcha enthält – je nach Dosierung – 25 bis 60 mg Koffein pro Portion (bei 1–2 g Pulver). Hochwertige Sorten können bei 2 g Pulver sogar bis zu 70–80 mg liefern – in seltenen Fällen noch mehr. Warum die Spannbreite? Matcha ist ein Pulver – du trinkst das ganze Blatt. Die Koffeinmenge hängt also direkt von der Menge des verwendeten Pulvers ab. Bei einem doppelten Koicha etwa kann der Gehalt nahe an Espresso-Niveau liegen. Erfahre hier mehr zu den Inhaltsstoffen.

Entscheidend ist aber die Wirkung: Denn Matcha enthält besonders viel L‑Theanin, eine Aminosäure, die die Koffeinaufnahme verlangsamt und zugleich beruhigt. So entsteht ein sanfter, stabiler Wachzustand, der bis zu sechs Stunden anhalten kann – ohne Crash oder Unruhe. Ideal für konzentriertes Arbeiten, Meditation oder kreative Phasen.

Was ist gesünder: Mate oder Matcha?

Beide Getränke gelten als gesund – aber auf unterschiedliche Weise. 

  • Matcha liefert besonders viele Catechine, allen voran EGCG (Epigallocatechingallat). Dieser sekundäre Pflanzenstoff wirkt stark antioxidativ, unterstützt den Zellschutz und kann – laut Studien – entzündungshemmend, cholesterinsenkend und sogar antikarzinogen wirken. Zusätzlich steigert Matcha die kognitive Leistungsfähigkeit und reduziert Stress – vor allem durch das enthaltene L‑Theanin. Die volle Wirkung entfaltet sich aber nur bei regelmäßigem Konsum in moderaten Mengen.
    Wichtig: Zu hohe Dosen von EGCG – vor allem in konzentrierter Kapselform – können die Leber belasten. Auch die Catechine und Tannine hemmen die Eisenaufnahme, was bei rein pflanzlicher Ernährung relevant sein kann.

  • Yerba Mate punktet mit einem breiteren Spektrum sekundärer Pflanzenstoffe: Chlorogensäure, Quercetin, Rutin, Saponine – sie wirken antioxidativ, gefäßschützend, entzündungshemmend und potenziell blutzuckersenkend. Studien belegen günstige Effekte auf Cholesterinwerte, Insulinsensitivität und das allgemeine Herz-Kreislauf-System. Doch es gibt auch kritische Stimmen: Gerösteter Mate, der über Holzfeuer getrocknet wurde, kann sogenannte PAK (polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe) enthalten – Stoffe, die beim Menschen potenziell krebserregend wirken. Dieser Effekt tritt vor allem bei hohem Konsum und gleichzeitigem Rauchen oder Alkohol auf – der Zusammenhang ist also komplex und nicht eindeutig.

Fazit:

  • Für mentale Klarheit, antioxidativen Zellschutz und Stressregulation ist Matcha leicht im Vorteil – insbesondere bei hochwertiger, täglich maßvoller Anwendung.

  • Wer auf ganzheitliche Stoffwechselunterstützung und Herz-Kreislauf-Gesundheit setzt, profitiert von Yerba Mate – idealerweise in luftgetrockneter Variante.

  • Langfristig gesund sind beide – wenn du auf Qualität, Zubereitung und deine persönliche Verträglichkeit achtest.

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